Inhaltsverzeichnis
- Warum Punk noch lebt
- Die 10 Bands, die du hören solltest
- Wie du diese Bands am besten entdeckst
- Fazit
- Welche Band fehlt deiner Meinung nach?
Warum Punk noch lebt
Punk ist nicht tot. Die Szene hat sich weiterentwickelt, neu gemischt und an Energie gewonnen. Von politisch aufgeladenen Hymnen bis zu rumpelnden Pub-Rock-Explosionen: die moderne Punk- und Post-Punk-Landschaft bringt genau die Mischung aus Wut, Melodie und Bühnenwahnsinn zurück, die 70er-Fans lieben. Diese Liste stellt zehn aktuelle Bands vor, die das Genre neu definieren — mit starken Texten, großartigen Liveshows und Songs, die sofort im Ohr hängen bleiben.
Dieser Beitrag ist ein überarbeitetes Transkript des Videos von Rock-Radar.
Die 10 Bands, die du hören solltest
Idles
Aus Bristol: Idles kombinierten rohe Hardcore-Energie mit einer überraschend mitfühlenden Lyrik. Ihr Debütalbum Brutalism brachte ihnen Aufmerksamkeit, doch mit Joy as an Act of Resistance festigten sie sich als Stimme einer Generation — zugleich wütend und empathisch. Auf der Bühne explodiert Frontmann Joe Talbot förmlich, die Songs sind politisch, bissig und unmittelbar.
Empfehlung: „Never Fight a Man with a Perm“ — ein klarer, messerscharfer Statement-Track.
Official WebsiteAmyl and The Sniffers
Pub-Rock und Chaos aus Australien. Amyl and The Sniffers legen Wert auf rohe Energie, schnelle Riffs und eine charismatische Frontfrau, die an die wildeste Punkära erinnert. Das Ganze wirkt wie ein bewusst schmutziger Gegenentwurf zu glattproduzierten Acts — pure, ungebremste Wut und Party zugleich. Hörtipp: Big Dreams
Warum hören: Perfekt, wenn du Lust auf kurzen, hymnischen Pub-Punk mit Punk-Attitüde hast.
Official WebsiteFontaines D.C.
Diese Dubliner Band hat Post-Punk mit literarischem Anspruch verknüpft. Die Texte lesen sich wie Gedichte; der Sänger Grian Chatten trägt seine Verse mit markanter irischer Stimme vor. Ihr Debüt war roh und arbeitsklasse-poetisch, spätere Werke wie Skinty Fia und Romance zeigten eine dunklere, beinahe gotische Seite und katapultierten sie in größere Arenen.
Warum hören: Für Fans von dichten Lyrics, melancholischer Spannung und dem Gefühl, dass jeder Song eine Kurzgeschichte erzählt.
Official WebsiteTurnstile
Aus Baltimore kommt eine Band, die Hardcore mit Traum-Pop-Texturen verbindet — eine Kombination, die überraschend gut funktioniert. Ihr Album Glow On öffnete Türen zu Mainstream-Events und zeigte, dass Hardcore mehr als nur Lärm sein kann: melodische Hooks treffen auf heftige Riffs, und das Ergebnis ist mitreißend.
Empfehlung: „Blackout“ — ein Track, der die Brücke zwischen Underground und Festivalbühne schlägt.
Official WebsiteBad Nerves
Stell dir vor, die Ramones und die Strokes hätten ein Kind: Schnell, eingängig und mit einem Hauch von Garage-Rock. Bad Nerves liefern kurze, explosive Songs, die sofort ins Blut übergehen. Ihre Mischung aus Power-Pop und trashigem Post-2000er-Garage-Charme ist perfekt für diejenigen, die Geschwindigkeit und Melodie gleichermaßen schätzen.
Empfehlung: „Can’t Be Mine“ — kurz, schnell, kontrollierter Adrenalinschub.
Official WebsiteSoft Play (ehemals Slaves)
Namewechsel und Kontroverse begleiteten diesen britischen Duo-Weg. Trotz der Diskussionen haben sie nie an Wucht verloren: laute Gitarren, ein stehender, schreiernder Schlagzeuger und Texte, die gerne den Finger in offene gesellschaftliche Wunden legen. Das bleibt rebellisch, bissig und sehr britisch.
Hinhörer: „Punk’s Dead“ — eine direkte Ansage an Kritiker und ein klares Statement, dass die Energie noch da ist.
Official WebsiteProtomartyr
Intellektuelle Härte: Protomartyr bringen eine Art „denkender“ Post-Punk mit, der zynisch, sarkastisch und musikalisch spannungsgeladen ist. Der Sänger Joe Casey wirkt wie ein verkleideter Buchhalter, der bitterböse Gesellschaftsanalysen in dunkle, treibende Songs packt. Wer Joy Division und literarische Bohrungen mag, findet hier viel Substanz.
Hinhörer: „The Devil in His Youth“ — ein perfektes Beispiel für die dichte, nachdenkliche Atmosphäre der Band.
Official WebsiteIceage
Die Dänen begannen als junge Hardcore-Punk-Band und haben sich zu einer vielseitigen, dramatischen Kraft entwickelt. Mit zunehmendem Schaffen mischen sie Elemente aus Britpop, Gospel und sogar romantischer Dramatik in ihren Sound — ohne die rauen Wurzeln zu verlieren. Das Ergebnis ist emotional, theatralisch und überraschend vielseitig.
Warum hören: Für alle, die dramatische, intensive Songs mit punkiger DNA schätzen.
Hinhörer: „The Lord’s Favorite“ — zeigt die emotional aufgeladene Seite der Band.
Official WebsiteShame
Roher, nervöser Post-Punk mit Live-Auftritten, die häufig außer Kontrolle geraten. Shame kamen aus derselben britischen Pub-Szene wie Idles und bringen eine Mischung aus jugendlicher Rage und ironischer Selbstinszenierung. Ihr Album Drunk Tank Pink ist angespannt, zappelig und setzt auf Impact.
Live-Moment: Sänger, die in die Menge steigen und Mikrofone, die fliegen — echte Bühnenanarchie.
Hinhörer: „One Rizla“ — voller Energie und scharfer Hooks.
Official WebsiteViagra Boys
Satire, Groove und ein Schuss Verrücktheit: Viagra Boys verbinden Punk-Attitüde mit Elementen aus Techno, Hip-Hop und Jazz. Ihre Texte sind voller schwarzem Humor und gesellschaftlicher Kritik, die sie gerne in absurde Bilder verpacken. Live sind sie unberechenbar, laut und perfekt für Leute, die Punk mit einem Augenzwinkern mögen.
Warum hören: Unkonventionell, witzig und doch beißend — ein frischer Blick auf Punk im 21. Jahrhundert.
Hinhörer: „Trogalodite“ — ein gutes Beispiel für ihre ironische Herangehensweise.
Official website
Wie du diese Bands am besten entdeckst
Starte mit den empfohlenen Tracks, hör dir danach ganze Alben an — viele dieser Bands entfalten ihre Kraft im Kontext eines Albums oder live. Achte auf die Texte; bei vielen Acts ist der lyrische Inhalt genauso wichtig wie die Riff-Struktur. Und wenn du die Chance hast: Live-Shows sind oft intensiver und zeigen die wahre Energie hinter den Songs.
Oder Du steigst über diese Playlist ein:
Fazit
Die moderne Punk- und Post-Punk-Szene ist lebendig, divers und überraschend kreativ. Ob knallharter Hardcore, literarischer Post-Punk oder wütender Pub-Rock — es gibt heute mehr Wege denn je, die rebellische Essenz der 70er neu zu erleben. Hör rein, lass dich provozieren und finde die Bands, die dich wieder an die rohe Kraft der Gitarre glauben lassen.
Photo by Wherda Arsianto on Unsplash
